Es war absolut beeindruckend so viele rote Setter aus Arbeitslinien zu treffen. Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Tolle Landschaft, excellente federwildreiche Reviere, nette äußerst offene Menschen aus Norwegen, Schweden, Finnland, Holland und Dänemark und eine Toporganisation. Ich schwärme immer noch davon.
Am Mittwoch vor der Jubiläumsprüfung fand das Field Trial nach FCI-Regeln des niederländischen Irish Setter Clubs statt. Bei absolut häßlichem Wetter mit Dauerregen starteten 18 Teams. An diesem Tag schaffte es nur Lia an Hühnern vorzustehen. Leider war sie nach Schußabgabe ungehorsam. Shit happens.
Am Donnerstag fand der Mannschaftswettbewerb der Nationen statt. Hier gilt unserer besonderer Dank an die Organisatoren, die unseren Start möglich gemacht haben. Es wurde zwar eine Einladung nach Deutschland verschickt, die jedoch aber nicht an die entsprechenden Vereine weitergeleitet wurde.
Jede Nation durfte mit einem Hund in der Jugendklasse (UK), mit einem Hund in der offenen Klasse (AK) und einem Hund in der Gewinnerklasse (VK) starten. Für Deutschland waren Hendrikje Mundt mit Aura (AK), Michaela Kuntsch mit Corvette (UK) und meine Wenigkeit mit Lia (VK) am Start. Reservehund war Cornelia mit Dr. Dr. Meist die krankheitsbedingt leider nicht gestartet ist. Dafür sind von Karin Meist tolle Fotos gemacht worden. Vielen Dank dafür.
Im Wettbewerb standen 6 Nationen: Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Holland und Deutschland.
Die Prüfungen in Dänemark sind anders wie gewohnt organisiert. Die gesamte Korona folgt den jeweiligen Paaren (in Dänemark gibt es nur Paarsuchen) Es war ein überwältigender Anblick von so vielen Menschen mit Settern aus Arbeitslinien im Feld. So konnten alle Teilnehmer und Zuschauer die Gänge beobachten.
Die große Qualität der Setter war beeindruckend. Jeder Gang dauerte in etwa 15 bis 20 Minuten. Es gab für jeden Hund mehrere Aufrufe. Das viele Federwild wurde vielen Hunden auch zum Verhängnis. In der Junghund- und Altersklasse wurde von den Richtern schon mal bei einem Fehler ein Auge zugedrückt und das Team konnte trotzdem seinen 2. Gang antreten. Lia hat einen sehr schönen Punkt an Paarhühnern machen können. Es war schon sehr ungewohnt Lia von hinten zu bedienen und sie nach dem der Richter sein OK dafür gegeben hat einzuspringen zu lassen und das Wild hochzumachen. Andere Länder, andere Sitten.
Auch Hendrikje mit ihrer Aura hat die Richter überzeugen können und konnte in ihrer Klasse auch einen ersten Preis holen. So gewannen wir als deutsches Team vor Finland und Dänemark den Mannschaftswettbewerb! Meine Lia wurde zudem noch als bester Hund der Prüfung mit einen wunderschönen Pokal, gestiftet von den Finnen, ausgezeichnet. Ein unglaublich tolles Ergebnis. Damit hatte so richtig keiner von uns gerechnet.
Die letzten 3 Tage fanden mit insgesamt mehr als 200 Meldungen die Prüfungen nach dem dänischen Reglement statt. Gott sei Dank wurde bei der Ansprache die dänische Sprache auch ins Englische übersetzt und so fand jeder seine Gruppe. Bei bis zu 8 Gruppen war das nicht so einfach. Bedingt durch die tolle Organisation war das alles kein Problem. Wir Deutsche waren zwar immer in verschiedene Gruppen verteilt, aber durch die Offenheit der Teilnehmer kam man immer ins Gespräch. Lia hatte leider diesmal leider kein Suchenglück um in die Platzierung zu kommen, aber das macht überhaupt gar nichts. Dabei zu sein ist alles und jeder Gang war ein Erlebnis.
Eine tolle Sequenz konnte ich während eines Ganges fotografieren. Im Gang kam der Irish Setter Rüde Red Garlic´s Red Pepper seitlich so unglücklich an den Fasan, daß es einen Zusammenstoß gab. Glück muß man haben um „Just in Time“ am richtigen Ort zu sein um eine derartige Bildfolge einzufangen.
Auch eine Ausstellung wurde der Jubiläumsprüfung angegliedert. Gerichtet wurde in 2 Ringen, getrennt nach Rüden und Hündinnen. Es ist schon sehr interessant wie die Richter die einzelnen Hunde bewerten. Es werden deutlich die Arbeitslinien bevorzugt und es wird genau nach dem Standard des Irish Red Setters gerichtet. Großrahmige Hunde mit viel Fell und dann vielleicht noch welligem Fell werden knallhart schlechter beurteilt wie die Leistungstypen. Das ist eine deutliche Ansage an die Zuchtrichtung die in Dänemark verfolgt wird.
Alles in allem war der Trip nach Dänemark eine tolle Sache und ich werde die Bilder dieser Tage mit Sicherheit so schnell nicht aus meinem Kopf bekommen.
Dänemark wir kommen wieder. Eine beeindruckende Landschaft mit offenen herzlichen Menschen.